Eingewöhnungsphase

28.08.18:

 

 

Hier eine kurze Beschreibung der Personen, die im Blog häufiger vorkommen:

 

In diesem Jahr gibt es von Brot für die Welt insgesamt vier Freiwillige, die einen Freiwilligendienst in Kamerun machen. Annika und Moritz wohnen zusammen mit mir in einer Wohnung in Douala. Annika arbeitet im Mboppi-Krankenhaus von CBC (Christian Baptist Convention). Ms E. ist ihre Mentorin. Moritz arbeitet im „Collège évangélique de New-Bell“ und ich arbeite auf dem gleichen Gelände in der „École maternelle et primaire de New-Bell“. Moritz und ich haben vier Mentoren; hier nenne ich sie M. P., M. M., Mme S. und M. D.. Die vierte Freiwillige ist Andrea, die in Bafoussam wohnt und dort in einem Ausbildungszentrum für Landwirtschaft arbeitet.

 

 

Die vergangene Woche haben wir nicht viel getan, außer die Wohnung einzurichten und uns auszuruhen. Die Schule fängt nämlich erst am 03.09.2018 an, sodass wir noch nicht arbeiten können. Gestern hat M. P. Moritz und mich in die Schule mitgenommen. Dort waren wir abwechselnd in den Büros von M. P., M. M. und Mme S., haben uns einige Schulräume angeschaut und haben viel rumgesessen, da es leider keine Arbeit für uns gab. Auf dem Schulgelände sind viele Eidechsen rumgelaufen, die teilweise viel größer sind als in Deutschland. Vielleicht findet ihr ja die Eidechsen auf den zwei folgenden Bildern…

 

 

 

Das war ja noch relativ einfach,…

 

...aber um hier die Eidechse zu sehen, braucht man Adleraugen oder muss wissen, wo die Eidechse ist. 😊

 

Am Sonntag hat uns Ms E. zum Gottesdienst in eine baptistische Kirche, die zu dem Krankenhaus CBC gehört, mitgenommen. Der Gottesdienst ging von 8:00 bis ca. 12:00, aber wir sind -wie einige andere Gottesdienstbesucher:innen auch- erst um 9:15 gekommen. Als wir gekommen sind, war die eine Einheit, von der ich ein Foto gemacht habe, gerade beendet.

 

 

 

Die Gottesdienstbesucher:innen waren in Gruppen eingeteilt und haben Personen zugehört, die gepredigt haben.

 

Den Teil des Gottesdienstes, den wir besucht haben, fand ich so spannend, da anders als die katholischen Gottesdienste meiner Heimatgemeinde, sodass ich gar nicht gemerkt habe, dass er so lange gedauert hat. Das gab es alles: ein Kinderchor hat gesungen und getanzt, ein anderer Chor, eine Band, Termin-Ankündigungen und Informationen über das Krankenhaus mitten im Gottesdienst, Evangelium und Predigt, Begrüßung und Vorstellung der Gäste (also wir) und vieles mehr. Cool fand ich, dass alle Personen, die im August Geburtstag haben, nach vorne gerufen wurden und ihnen ein Geburtstagslied gesungen wurde. Besonders interessant fand ich das Abendmahl, bei dem alle ein Brotstückchen und einen winzigen Becher Saft bekommen haben, und dann gemeinsam gegessen haben. Für die Kollekte ging jede Person, begleitet von lauter Musik, nach vorne, um das Geld dort in einen Korb zu legen.

Das Programm des Gottesdienstes

 

 

 

Gestern hatten wir von unserem Balkon einen wunderschönen Blick auf den Abendhimmel

 

Mir geht es gerade ziemlich gut und ich habe mich gut in der Wohnung eingelebt. Einige kamerunische Gerichte wie Ndolé, légumes pistaches, Erdnusssoße mit Reis oder Kochbananen mag ich ziemlich gerne. Auch esse ich hier gerne Ananas, Melone und Papaya. Da wir noch nicht kamerunisch kochen können, kochen wir in unserer Wohnung Reis oder Nudeln mit Tomatensoße oder essen Brot (das können wir alles im Supermarkt kaufen).

 

Noch sind wir in der Eingewöhnungsphase, das heißt, dass wir noch das Leben hier lernen müssen (z.B. auf dem Markt einkaufen und sich dabei nicht abzocken lassen, Taxi fahren, Moto-Taxi fahren, Wäsche waschen,…).

 


Unsere Wohnung

23.08.18:

 

Hier ein paar Fotos von der Wohnung, in der Annika, Moritz und ich leben. Wir haben sie die letzen Tagen geputzt und eingerichtet.

 

Hinweis: Wenn ich in den folgenden Berichten "wir" schreibe, spreche ich meist von Annika, Moritz und mir.

gründliches Putzen der Küche

Unser Wohnzimmer 1: Hier essen, reden, lesen, spielen und chatten wir

Unser Wohnzimmer 2: Die Deutschlandfahnen und die Bücher haben uns die ehemaligen Freiwilligen dagelassen.

Mein Zimmer 1: Ich schlafe unter einem Moskitonetz

Mein Zimmer 2: In den Kartons auf meinem Kleiderschrank stehen noch mehr Bücher und Dekoartikel für Weihnachten von den ehemaligen Freiwilligen.

Wir wohnen in dem gelben Haus

Die Straße, in der wir wohnen

Blick von unserem Balkon


Einführungsseminar

19.08.18:

 

Der Hinflug am Donnerstag hat sehr gut geklappt. Am Flughafen wurden wir von unseren Mentor:innen und der Landesmentorin abgeholt und zur Baptistenmission, eine Art Hotel, gebracht. Dort haben wir noch heute das Einführungsseminar, bevor es morgen zu unserer Wohnung geht. Die Wohnung und den Markt haben wir uns gestern schon angeschaut und waren danach ziemlich erschlagen, da das so ganz anders als in Deutschland war. Ich denke und hoffe aber, dass wir uns daran gewöhnen werden. Heute Vormittag haben wir auf dem Seminar sehr viel über die Geschichte und aktuelle Situation Kameruns gelernt, was sehr interessant und auch schockierend (anglophone Krise) war. Ein bisschen etwas zur Geschichte findet ihr übrigens unter Infos und dann Kamerun. Heute Nachmittag kommen unsere Mentor:innen aus den Projekten und wir werden uns austauschen, worauf ich schon sehr gespannt bin.
Mit dem Essen komme ich übrigens momentan ziemlich gut klar. Ich esse hier gerne frittierte Kochbananen und légumes pistache (spinatähnliches, zerkleinertes Gemüse) mit Reis.

Blick vom Grundstück der Baptistenmission aus auf den Hafen von Douala

ein Teil des Grundstücks der Baptistenmission

Vorbereitungsseminar

08.08.18

 

In nur 8 Tagen, also am 16.08.18 fliege ich schon los nach Kamerun! Noch habe ich das nicht vollkommen realisiert, da ich momentan noch im Urlaub bin und mein Gepäck noch nicht gepackt ist. Auch ist es schwer zu verstehen, dass ich ein Jahr lang weder meine Familie, noch meine Freunde und Bekannten sehen werde. Ich freue mich aber sehr auf das Jahr!

 

Nun zum Vorbereitungsseminar, das vom 9.-25.07.18 in Berlin stattfand:

Insgesamt waren wir 27 Freiwillige, von denen ich ungefähr die Hälfte vom Auswahl- und Orientierungskurs im Dezember 2017 kannte. Dort hatte ich Andrea, eine der insgesamt vier Kamerun-Freiwilligen, schon kennengelernt. Annika und Moritz, mit denen ich in Douala in einer WG wohnen werde, kannte ich aber noch nicht und war daher froh, dass ich mich auf dem Seminar sehr gut mit ihnen verstand.

In den letzten Jahren gab es immer sehr viele Kamerun-Freiwillige, aber in diesem Jahr sind wir die kleinste Gruppe. Das liegt daran, dass die Projekte im anglophonen Teil wegfallen, da das Auswärtige Amt momentan davon abrät, in den anglophonen Teil zu reisen. Die anderen Jugendlichen gehen nach Costa Rica, Kambodscha, Georgien oder Sambia.

Auf dem Seminar haben wir in etlichen Einheiten Themen besprochen, die für unsere Freiwilligendienste relevant sein könnten. So ging es in Kleingruppen um unsere Einsatzländer und Einsatzplätze, aber auch um Themen wie Gender, Vielfalt, Rassismus, Kolonialismus, Religionen, Umweltschutz und unsere Privilegien. Die Einheiten zu den Themen Gender und Vielfalt fand ich besonders interessant, da sie mir viele neue Denkanstöße gegeben haben. Zudem ging es um unsere Wünsche und Ängste und wir haben in Rollenspielen Lösungen für mögliche Gewaltsituationen gesucht. Wir hatten auch eine tropenmedizinische Untersuchung, einige wurden geimpft und ein Tropenmediziner erklärte uns, wie wir uns vor Krankheiten schützen können.